SWIETELSKY – RTS: Patentiertes Tool schützt Weichenherzstücke während Bauarbeiten an der Schiene
10.12.2024Die RTS (Rail Transport Services) von SWIETELSKY, hat mit der Entwicklung einer visuellen Weichenherzstellungsanzeige (WHSTA) einen maßgeblichen Fortschritt im Baustellenbetrieb im Bahnbau erzielt. Dieses innovative System bietet eine einfache, aber wirksame Lösung, um Schäden an beweglichen Weichenherzstücken während Baumaßnahmen weitgehend zu verhindern.
Eine Lösung für ein lange bestehendes Problem
Bewegliche Weichenherzstücke sind essenziell für den sicheren und effizienten Zugverkehr auf Hochgeschwindigkeitsstrecken. Sie ermöglichen Geschwindigkeiten von über 160 km/h bei der Überfahrt von Weichen. Gleichzeitig sind sie eine der sensibelsten und teuersten Komponenten in der Eisenbahninfrastruktur. Im Baubetrieb sind diese Herzstücke besonders anfällig für Beschädigungen und sind nicht durch die Steuerung des Stellwerks geschützt – ein Risiko, das im Schadensfall sowohl hohe Reparaturkosten als auch Bauverzögerungen nach sich ziehen kann.
„In vergangenen Projekten kam es immer wieder zu vermeidbaren Schäden an den Herzstücken. Diese Schäden sind aufgrund ihrer komplexen Nachversorgung jedes Mal ein großes Problem, sowohl für uns als Bauunternehmen als auch für die Infrastrukturbetreiber,“ erklärt Thomas Moik, Entwickler der WHSTA bei RTS.
Sicherer Baustellenbetrieb durch visuelle Anzeige
Die WHSTA wurde entwickelt, um genau dieses Problem zu lösen. Die Anlage zeigt mit einem roten Lichtsignal, ob eine Weiche bzw. das bewegliche Herzstück sicher befahren werden kann. Ist das Signal rot, bedeutet dies: Anhalten! Nur bei einem nicht rot beleuchteten Strang darf die Weiche – nach Zustimmung des Infrastrukturbetreibers – genutzt werden.
„Mit dieser Anlage haben wir eine einfache und zugleich effektive Sicherheitsmaßnahme geschaffen, die Schäden an den Herzstücken weitgehend eindämmt und so den Bauablauf absichert. Das System arbeitet autark mit Photovoltaik-Modulen und ist somit unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung,“ führt Thomas Moik weiter aus.
Erfolgreicher Einsatz auf der Riedbahn
Der erste Einsatz der WHSTA erfolgte im Zuge der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt. Auf dem Abschnitt zwischen Mannheim und Bürstadt wurden die Anlagen nach einem Testlauf im vergangenen Jänner ab Juli 2024 erfolgreich genutzt. „Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Schäden an den Herzstücken haben sich um ein Vielfaches verringert und die Baumaßnahmen konnten planmäßig umgesetzt werden. Das bestätigt die Effektivität der WHSTA,“ bekräftigen auch die beiden Geschäftsführer der RTS, Matthias Schauer und Karl Kirchberger.
Die WHSTA markiert einen wichtigen Schritt in Richtung eines wirtschaftlicheren und reibungsloseren Baustellenbetriebs. Durch die Reduktion von Schäden werden nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Bauunternehmen und Infrastrukturbetreibern optimiert.
Ein Blick in die Zukunft
Die WHSTA bietet das Potenzial, zukünftig auf zahlreichen Bauprojekten im In- und Ausland eingesetzt zu werden. „Wir sind überzeugt, dass dieses System ein lang bestehendes Problem auf einfache Weise löst und hoffen, dass es flächendeckend Anwendung findet. Der Erfolg auf der Riedbahn zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind,“ betont Moik abschließend.