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So wächst in Wien die U-Bahn – gemeinsam mit uns Swietelskys

12.06.2024

Der Ausbau der U-Bahn-Linien U2 und U5 ist aktuell eines der größten Infrastruktur-Bauprojekte in Wien. Seit Anfang 2021 sind die Bauarbeiten voll im Gange und sollen nach sechs Jahren Bauzeit nicht nur 300 Millionen zusätzliche Fahrgäste und 30.000 neue Jobs für die Zwei-Millionen-Hauptstadt, sondern vor allem auch 75.000 Tonnen CO2-Einsparung bringen. Dass dies nicht ohne große Anstrengungen im Untergrund über die Bühne geht, erzählt live Swietelsky-U-Bahn-Spezialist Wolfgang Friedl.

Ich bin ein riesiger Fan der Wiener Öffis“, verkündet SWIETELSKY- Bereichsleiter Wolfgang Friedl gleich zur Begrüßung, als wir im Baubüro der Arge U2xU5 Rathaus/Frankhplatz zum Interview-Kaffee Platz nehmen. Der Grund dafür liegt nicht etwa nur in der von ihm betreuten gigantischen unterirdischen U-Bahn-Baustelle, die sich direkt vor dem Baubüro weitgehend unsichtbar unter der Auerspergstraße erstreckt, mit der Errichtung von insgesamt über zwei Kilometern Tunnelstrecke und der Herstellung zahlreicher Schachtkonstruktionen. Und der Grund liegt auch keineswegs nur darin, dass Wolfgang Friedl seit weit über dreißig Jahren leidenschaftlicher U-Bahn-Bauingenieur mit Leib und Seele ist: „Schon mindestens seit 1991“, wie er lacht, während er auf eine der vielen großformatigen Fototafeln an der Bürowand deutet, die den Bau der U6 in den Neunzigerjahren zeigt.

Nein, die Ursache der großen Öffi-Liebe ist zusätzlich noch eine ganz andere und sehr persönliche, denn Wolfgang Friedl pendelt täglich per Schnellbahn von seinem Zuhause in Purkersdorf ins Baubüro und ist somit selbst begeisterter Nutzer des vorbildlichen öffentlichen Verkehrsnetzes in Wien – „mit dem Auto würde ich die Strecke kaum je in dreißig Minuten schaffen, und schon gar nicht zu den Stoßzeiten“, wie er erzählt. Und den Weg vom Westbahnhof in die Auerspergstraße legt er, ganz im Sinne des Klimaschutzes, per Fahrrad zurück: Wie zum Beweis lehnt das kompakte, leichte Faltrad – ein stilvolles Brompton aus England – stets in Griffweite an der Bürowand.

Apropos Klimaschutz: „Wir bauen hier gemeinsam am größten Klimaschutzprojekt Wiens – und das mitten im Herzen der Stadt“, verkündet Wolfgang Friedl nicht ohne Stolz und bringt damit zugleich eine der vielen großen Herausforderungen des insgesamt 242 Millionen Euro teuren Projekts auf den Punkt. Denn dort, wo unterirdisch die U-Bahn wächst, säumen oberirdisch einige der bekanntesten und wertvollsten Baudenkmäler Wiens die Baustrecke, darunter unter anderem das Rathaus, die Universität, Otto Wagners berühm­tes Hosenträgerhaus an der Ecke Garnisongasse/Frankhplatz und noch einige mehr.

„Die achtzigjährige Platane vor dem Café Eiles an der Josefstädter Straße, die wegen des U-Bahn-Baus sorgsam verpflanzt werden musste, hat zwar vor drei Jahren für großes Medienecho gesorgt“, erzählt Wolfgang Friedl. „Doch was den Augen der Öffentlichkeit weitgehend verborgen geblieben ist, ist die Vielzahl an extrem aufwendigen Bau- und Sicherungsmaßnahmen, um die historische Bausubstanz des ersten, siebten, achten und neunten Bezirks entlang dieses U-Bahn-Bauabschnitts nicht zu gefährden: Fundamente mussten verstärkt, ganze Gebäude mussten ertüchtigt und versteckte Entwässerungsbrunnen in Innenhöfen und Kellern gebohrt werden, um den Schutz zahlreicher historischer Gebäude in diesem zentralen City-Areal zu gewährleisten.“

Doch damit bei Weitem noch nicht genug. Denn die eigentlichen Baumaß­nahmen sind eine ungleich größere Mammutleistung mit Dimensionen der Superlative und einem Auftakt, der unter stark erschwerten Bedin­gungen erfolgte: „Wir haben Mitte Dezember 2020 das Auftragsschreiben erhalten und unmittelbar danach als Arbeitsgemeinschaft, die zu je einem Drittel aufgeteilt wurde, mit unserem Baulos im Jänner 2021 begonnen – bei starkem Schneefall und damals noch mitten in einer großen Corona-Welle“, erinnert sich Wolfgang Friedl an einen beson­ders herausfordernden Baustart.

Die Herausforderungen und Rekordleistungen nahmen damit freilich erst ihren Anfang. Denn in der Vertikalen wurden zum Teil bis zu 60 Meter lange Bohrpfähle zur Sicherung der Schächte in den Grund getrieben, die dann in weiterer Folge ausgehoben wurden. Und in der Horizontalen erreichte der SWIETELSKY-U-Bahn-Bau sogar schon vor dem Baulos Rathaus/Frankhplatz Rekordausmaße: Bei Bauarbeiten an der U2-Station Matzleinsdorfer Platz/Triester Straße im Jahr 2018 mussten die sogenannten modularen Hydrauliksteifen zur Aussteifung der Schachtwände eine Schachtbreite von 32 Metern überwinden. „Eine eigens für SWIETELSKY maßgeschneiderte technische Lösung, die entscheidende Vorteile bei Bauzeit und statischer Sicherheit bietet und die auch nachhaltig Sinn macht, da alle Teile wiederverwertbar sind und im Gegensatz zu konventionellen Lösungen keinen Abbruchschutt verursachen.“

Beeindruckend neben den technischen Leistungen ist auch der menschliche Einsatz auf der U2xU5-Baustelle Rathaus/Frankhplatz: Über vierzig An­ge­stellte und über zweihundert Arbeitskräfte werken auf der Baustelle – und das insbesondere bei den Tunnelvortrieben nahezu rund um die Uhr und vierundzwanzig Stunden am Tag. „Die einzigen Termine im Jahr, an denen unsere Arbeit ruht, sind die traditionelle Barbarafeier am 4. Dezember zu Ehren der Schutzpatronin der Tunnelbauer, zwölf Tage zu den Weihnachtsferien und vier Tage zu Ostern“, lacht Wolfgang Friedl, „an den übrigen 348 Tagen im Jahr wird ständig mit Hochdruck gearbeitet.“

In nur zwei Jahren bis 2026 soll die Linie U5 bis zum Frankhplatz fertiggestellt sein, zwei weitere Jahre darauf bis 2028 auch die Linie U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz. Damit soll in den kommenden vier Jahren Kapazität für 300 Millionen zusätzliche Fahrgäste geschaffen und auch die Umwelt entscheidend entlastet werden: Durch die Verlagerung des Autoverkehrs auf die Öffis können jährlich bis zu 75.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Bis es so weit ist, wird Wolfgang Friedl jedenfalls weiter tagtäglich auf seinem Brompton-Faltrad ins U2xU5-Baubüro strampeln: „Als Radler tut man nicht nur etwas für den Klimaschutz und ist völlig CO2-neutral unterwegs, sondern kommt gleich morgens fit und munter am Arbeitsplatz an – und das ist ein tolles Gefühl, das ich nur wärmstens weiterempfehlen kann.“