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Mobilität mit Zukunft für Mensch und Natur

04.06.2024

Mit rund 22.000 Fahrgästen pro Tag ist die Maaslijn eine der meistgenutzten Regionalbahnlinien in den Niederlanden und die verkehrsreichste Bahnstrecke der Provinz Limburg. Aller­dings: Die Strecke ist größtenteils nur eingleisig, nicht elektrifiziert und daher weder bei der Kapazität noch in Hinblick auf den CO2-Fußabdruck auf der Höhe der Zeit. Nun erneuert Swietelsky Rail Benelux bis Ende 2027 die viel befah­rene Strecke – und setzt dabei beim Bahnbau ebenso wie beim Natur- und Artenschutz neue Zeichen.

Acht Millionen Fahrgäste sind auf der 1883 erstmals in Betrieb genommenen Bahnstrecke zwischen Nijmegen und Roermond pro Jahr unterwegs und machen damit die sogenannte Maaslijn zu einer der meistbefahrenen Bahnstrecken der Niederlande. Allerdings: Die größtenteils eingleisige Strecke konnte bisher nur mit Dieselloks befahren werden und entspricht damit weder den heutigen Anforderungen an den Klimaschutz noch an die Fahrgastkapazität. Swietelsky Rail Benelux wurde daher mit der Erneuerung der rund 88 Kilometer langen Strecke beauftragt, um die Maaslijn weitaus mehr als bisher zu einer umweltfreundlichen Alternative zum Auto zu machen.

Neben der kompletten Elektrifizierung der Strecke stehen dabei auch umfangreiche Gleisbaumaßnahmen auf dem Programm: An vier Abschnitten entlang der Maaslijn – in Cuijk, Boxmeer, Venray und Reuver – wird die Strecke zweigleisig ausgebaut, um entgegenkommenden Zügen ein problemloses Vorbeifahren zu ermöglichen. Darüber hinaus bauen wir neue Weichen ein, vergrößern die Kurvenradien, um die Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit von 100 auf 140 Kilometer pro Stunde zu ermöglichen, und erneuern bestehende Gleise sowie zusätzlich mehr als zwanzig Bahnübergänge für erhöhte Sicherheit. In Molenhoek wird der Viadukt, der über die Strecke führt, durch einen neuen, breiteren Viadukt ersetzt, der mehr Platz für Fußgänger/innen und Radfahrer/innen schafft.

Außerdem wird die gesamte Strecke mit Oberleitungen und neun großen Umspannwerken in Mook, Cuijk, Box­meer, Vierlingsbeek, Venray, Melderslo, Tegelen, Reuver und Swalmen elek­tri­fiziert. Dadurch sollen bald keine Dieselloks mehr auf der Strecke fahren, sondern wesentlich nachhaltigere Elektrozüge und damit den Bahnverkehr zwischen Nijmegen und Roermond ab 2028 schneller, zuverlässiger und umweltfreundlicher machen.

Das Thema Umwelt beschäftigt uns Swietelskys bei der Erneuerung der Maaslijn übrigens über die eigentlichen Baumaßnahmen und die Elektrifiz­ierung hinaus auch noch zusätzlich in einer ganz besonderen Weise. Denn die Strecke der Maaslijn führt auch durch mehrere Naturschutzgebiete: Beiderseits der Bahndämme ist eine vielfältige Flora und Fauna zu Hause, zum Teil mit seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Gemeinsam mit umfassenden ökolo­gischen Forschungen setzen wir daher zahlreiche Maßnahmen, um die Beein­trächtigungen durch den Bahnbau sorg­fältig und verantwortungsvoll auszuglei­chen und die Lebensbedingungen der verschiedenen Arten auch für die Zukunft nachhaltig zu verbessern: Für Fledermäuse, die Baumalleen für die nächtliche Navigation wie Autobahnen nutzen, werden zusätzliche Bäume gepflanzt. Für Bussarde, die in der Nähe der Strecke brüten, werden besondere Schutzmaßnahmen gesetzt, ebenso für die zahlreichen Sandeidechsen, Blindschleichen und Dachse in der Region. Und auch seltene Schmetterlingsarten wie der Braune Eichen-Zipfelfalter profi­tieren von der Erneuerung der Maaslijn, indem für sie neue Lebensräume durch die Pflanzung junger Eichen geschaffen werden.

Besondere Priorität hat das Thema Umwelt bei Swietelsky Rail Benelux auch im großen Zusammenhang als wesentliche Zukunftsstrategie des Unternehmens, wie Rutger den Drijver, Manager QHSE (Quality, Health, Safety, Environment) erzählt:

„Unsere Branche benötigt na­turgemäß viel Energie und Rohstoffe. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten, indem wir so nachhaltig wie möglich wirtschaften. Wir sind daher ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, unsere Prozesse nachhaltiger zu gestalten und bei Projekten umweltfreundlicher zu arbeiten. Konkrete Themen sind hier Naturschutz, Abfallwirtschaft und Recycling – ein Beispiel von vielen ist etwa beim Bahnbau ausgebauter Schotter, den wir für den Straßenbau wiederverwerten.

Aber auch bei Energiequellen und Treibstoffen achten wir sorgfältig auf kontinuierlich gesteigerte Nachhaltigkeit: Unsere Unternehmenszentrale deckt ihren Energiebedarf zu einem wesentlichen Teil durch die eigene Photovoltaik-Anlage, und mehr als fünfzig Prozent unserer Fahrzeugflotte sind mittlerweile mit Ökostrom unterwegs. Dort, wo dieselbetriebene Maschinen nach wie vor erforderlich sind, setzen wir, wo immer technisch möglich, HVO-Diesel als Treibstoff ein, der aus hydrier­tem bzw. recyceltem Pflanzenöl besteht, daher kein fossiler Brennstoff ist und auch die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel um bis zu neunzig Prozent reduziert. Und gemein­sam mit unseren österreichischen Kolleginnen und Kollegen aus Fischamend haben wir gerade eine ganz beson­dere Innovation im Testbetrieb: einen Gleisbagger-Prototypen von Liebherr, den wir auf Elektroantrieb umgestellt haben – und dessen Akkus man ähnlich unkom­pliziert austauschen kann wie zum Beispiel bei einem E-Bike.“